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Ergebnisse Bundesversammlung 2022

  •  26.05.2022, 08:10

15 Anträge, Neuwahlen, Planungen zum anstehenden Bundeslager, ein Positionspapier zum Thema Geschlechtervielfalt sowie kritische Auseinandersetzungen mit den eigenen Grundlagen: Die diesjährige PSG Bundesversammlung hat zukunftsweisende Entscheidungen getroffen.


„Wir freuen uns wahnsinnig, dass wir uns nach drei Jahren endlich wieder zu einer physischen Bundesversammlung treffen“, mit diesen Worten eröffnete Susanne Rüber, Bundesvorsitzende der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG), am vergangenen Freitag die PSG-Bundesversammlung.
Die PSG-Bundesversammlung, höchstes beschlussfassendes Organ der PSG, tagte mit mehr als 40 Delegierten und Gästen vom 20.- 22. Mai 2022 in Ahrhütte.
Highlight am Samstagabend war das 75-jährige Jubiläum der PSG, bei dem die PSG-Bundesversammlung zusammen mit zahlreichen Gäst*innen in Ahrhütte angestoßen hat.

Nach einem Jahr Vakanz auf dem Posten der Bundesvorsitzende konnte Anna Klüsener (DV Mainz) am Samstagnachmittag in das Amt gewählt werden. Susanne Rüber wurde als Bundesvorsitzende der PSG wiedergewählt. Mit der im Vorjahr gewählten Bundeskuratin Franziska Eckart besteht der Bundesvorstand nun aus drei Personen. „Wir bedanken uns für das Vertrauen der Delegierten und freuen uns darauf, die PSG in den nächsten drei Jahren gestalten zu dürfen“, erklärt der einstimmig neugewählte PSG Bundesvorstand.


Es wurde ein weitreichendes Positionspapier zum Thema „Geschlechtervielfalt in der PSG“ verabschiedet. „Mit dem Positionspapier verdeutlichen wir, dass wir in der PSG alle Mädchen und Frauen, inter*, nichtbinäre, trans* und agender Personen, die sich bei uns zuhause fühlen, willkommen heißen“, betont Johanna Wrede aus der Projektgruppe Geschlechtervielfalt.Für die seit zwei Jahren bestehende Projektgruppe Geschlechtervielfalt war es wichtig, sowohl für die interne Arbeit im Verband als auch für die Außenvertretung eine Position und Haltung zum Thema Geschlechtervielfalt als Mädchen- und Frauenverband zu haben. „Uns war wichtig, dass die Position über die Arbeit auf Bundesebene hinaus auch Grundlagen und Handlungsmöglichkeiten für unsere Diözesanverbände und Stämme bietet“, betont Franziska Eckart, PSG Bundeskuratin.
Diskriminierung aufgrund des Geschlechts betrifft neben Mädchen und Frauen auch inter*, nichtbinäre, trans* und agender Personen. Deshalb wollen wir unsere feministische Arbeit für FINTA*1-Personen öffnen und ausweiten.

Mit dem Ansatz „Look at the girl” wollen wir Mitgliedern ermöglichen, sich in unserem Verband ihrer geschlechtlichen Identität bewusst zu werden, sie in ihrer Selbstfindung zu unterstützen und dafür ein sicherer Raum zu sein. Für uns ist klar, dass das binäre Geschlechtersystem nicht der Realität entspricht. Als feministischer Verband wollen wir Solidarität intersektional denken und somit auch für alle einstehen, die Erfahrungen mit geschlechterspezifischer Diskriminierung und Benachteiligung machen. Wir hinterfragen Geschlechterklischees und vorgefestigte Rollenbilder und machen uns dafür stark diese zu dekonstruieren und letztendlich abzuschaffen.
Die PSG begreift sich als lernende Gemeinschaft, die Verantwortung übernimmt. Zentral im verabschiedeten Positionspapier sind zum einen die nach innen gerichteten Aspekte der Verbandsreflexion, Weiterbildung und Fehlerkultur. Zum anderen betont das Papier das Ziel, auch außerhalb des Verbandes in Kirche und Gesellschaft Missstände anzusprechen, Strukturen zu hinterfragen und ins Gespräch zu kommen.

Daneben wurde beschlossen, den Grundlagentext „Wir sind Mädchen und Frauen“ unter Berücksichtigung des Positionspapiers zu überarbeiten. Außerdem wurde beschlossen, ein „Team Internationales“ zu gründen. Die Versammlung hat sich nach intensiver Diskussion zudem dafür ausgesprochen, dass das Bundeslager 2023 rein vegetarisch, vegan und alkoholfrei durchgeführt wird. Daneben wurden Anträge bezüglich zukünftige Tagungsformen und -orte, Satzungs- und Ordnungsänderungen und einer Ehrenauszeichnung in der PSG abgestimmt.

Zu Gast waren Naima Hartit (Vorsitzende des rdp - Ring deutscher Pfadfinder*innenverbände), der Förderverein der PSG (PSG bundesweit e.V.) und die Stiftung Pfadfinderinnen. Digitale Grußworte haben zudem Bischof Dr. Michael Gerber, Daniela Hottenbacher (Vorsitzende des BDKJ - Bund der Deutschen Katholischen Jugend) und Laetitia Mujawamariya (AGR - The Association des Guides du Rwanda) an die PSG ausgerichtet.

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