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Stellungnahme zum Segnungsverbot für gleichgeschlechtliche Partnerschaften

Stellungnahme der Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) zur Verlautbarung der Glaubenskongregation über die Segnung von gleichgeschlechtlichen Partnerschaften

 

Zu Beginn dieser Woche veröffentlichte die Kongregation für Glaubensfragen ihre Haltung zum Umgang mit der Segnung von homosexuellen Partnerschaften. Als PSG sind wir Teil der katholischen Kirche und haben es uns zur Aufgabe gemacht, diese aktiv mitzugestalten. Wir können und wollen diese Veröffentlichung nicht unwidersprochen stehen lassen.

Wir verstehen uns als einen offenen und vielfältigen Verband, der allen Mädchen* und jungen Frauen* Raum für ihre persönliche Entfaltung einräumen möchte. „Unser Verband ist in jeglicher Hinsicht so vielfältig wie unsere Gesellschaft. Das bedeutet, dass unsere Mitglieder unterschiedlich in ihrer sexuellen Orientierung oder ihrer Geschlechtsidentität sind oder sich nicht in das binäre Geschlechtersystem von Mann und Frau einordnen.“ (aus dem Positionspapier „Wir schauen nicht zu! – Pfadfinder*innen zeigen Haltung“, beschlossen bei der Bundesversammlung 2020).

Mit Bestürzung und Fassungslosigkeit nehmen wir darum die Verlautbarung aus Rom wahr, die gleichgeschlechtliche Partnerschaften nicht anerkennt und eine Segnung eben dieser verbietet. Sie widerspricht unserer Überzeugung einer gleichberechtigten und christlichen Gemeinschaft.

  • Wir positionieren uns klar gegen eine Haltung, die Homosexualität als Sünde bezeichnet, denn Liebe ist keine Sünde. Wir erwarten von der katholischen Kirche, dass gleichgeschlechtliche Partnerschaften als Liebesbeziehungen anerkannt werden.
  • Wir kritisieren stark, dass Menschen, die sich in der katholischen Kirche zuhause fühlen wollen und um die Segnung ihrer Partnerschaft bitten, Diskriminierung durch eben diese Kirche erfahren müssen.
  • Wir weisen die Schlussfolgerung zurück, dass eine Partnerschaft nur dann gesegnet werden kann, wenn sie dem traditionellen katholischen Bild der Ehe entspricht.
  • Wir stellen uns hinter all jene, die durch die Verlautbarung oder in anderen Situationen Anfeindungen erfahren haben und sichern ihnen unsere Unterstützung zu.
  • Wir setzen uns ein für eine lebensnahe Kirche, die für alle Menschen offen ist und jede*n unabhängig von Herkunft, Geschlecht, Religion, sexueller Orientierung, mit oder ohne Behinderung willkommen heißt.
  • Unsere Haltung ist: „Jeder Mensch hat das Recht auf ihren*seinen eigenen Lebensentwurf. Wir stehen gemeinsam als Pfadfinder*innen füreinander ein und machen uns stark füreinander.“ („Wir schauen nicht zu! – Pfadfinder*innen zeigen Haltung“)
  • Wir sind überzeugt, dass jede*r der*die um einen Segen bittet, diesen erhalten muss.

Unsere Überzeugung ist, dass wir eine vielfältige und lebensnahe katholische Kirche mitgestalten können. Dabei orientieren wir uns an den Grundsätzen des Gründers der Weltpfadfinderbewegung, Lord Robert Baden-Powell:

„Ein Pfadfinder ist aktiv darin, Gutes zu tun, nicht passiv, gut zu sein.“

 

Die PSG-Bundesleitung

 

 

 

Der genaue Wortlaut der Verlautbarungen:

https://press.vatican.va/content/salastampa/it/bollettino/pubblico/2021/03/15/0157/00330.html#ted

Weitere (theologische) Argumente des BDKJ:

https://www.bdkj.de/synodaler-weg/homosexualitaet

Das Positionspapier „Wir schauen nicht zu! – Pfadfinder*innen zeigen Haltung“

https://www.pfadfinderinnen.de/positionspapiere-278.html

 

Anfragen bitte über unseren Pressebereich

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