Als Kind hatte ich oft die Hoffnung, dass sich meine Wünsche erfüllen. An meinem Geburtstag, unter dem Weihnachtsbaum und in der Schule.
Heute frage ich mich, was mein Leben erfüllt. Die materiellen Dinge sind mir zwar nicht unwichtig, aber meistens sind es Menschen, die mich prägen und mein Leben bereichern.
Wie wäre mein Leben, wenn es niemanden geben würde, der mit mir Wege geht?
Keinen guten Freund, der mir ehrlich seine Meinung sagt, mir zuhört und mit dem ich schweigen kann.
Wie wäre mein Leben, wenn es niemanden geben würde, der mich bedingungslos liebt?
Keinen Menschen, der mir ohne Erwartungen Geborgenheit, Verständnis und Zuwendung schenkt und mit dem ich mein Leben teilen möchte.
Wie wäre mein Leben, wenn es niemanden geben würde, der mich staunen lässt?
Kein Kind, welches sorglos die Welt erkundet und mir die Einfachheit des Lebens aufzeigt.
Wie wäre mein Leben, wenn mich alle mögen würden?
Keinen Widersacher, der mich und meine Meinung in Frage stellt, kritisiert und herausfordert.
Wie wäre mein Leben, wenn es das „Du“ nicht geben würde? Niemanden, nur mich und sonst keinen.
Eine komische Vorstellung, dass es das „Du“ nicht gibt. Erst durch besondere Menschen gewinnt mein Leben an Fülle.
Vielleicht sollte ich „Dich“ viel häufiger in den Blick nehmen, denn ich will die Fülle des Lebens nicht alleine genießen. Ich will das Leben teilen – mit Dir!