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Halbherziges Entscheiden

Die Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände bewerten die Entscheidung der Boy Scouts of America zu homosexuellen Mitgliedern als enttäuschenden Kompromiss.

Die Ringe deutscher Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände bewerten die Entscheidung der Boy Scouts of America zu homosexuellen Mitgliedern als enttäuschenden Kompromiss.

„Den Verband für homosexuelle Jugendliche zu öffnen, begrüßen wir. Das war lange überfällig. Aber homosexuelle Leiterinnen und Leiter weiter auszuschließen, ist absurd“, erklärt Sarah Jäger, Vorsitzende der Ringe deutscher Pfadfinderinnenverbände. „Offen homosexuell lebenden Menschen darf nicht abgesprochen werden, ein Leitungsamt in einer Jugendorganisation auszufüllen. Wir wünschen uns, dass in der BSA eine echte Gleichheit ohne jegliche Diskriminierung herrscht.“, ergänzt Philipp Stemmer, Vorsitzender im Ring deutscher Pfadfinderverbände.

Nur teilweise Öffnung

Gestern entschieden sich 61 % der 1.400 Delegierten für eine Änderung der Standards: Nun dürfen homosexuelle Jugendliche Mitglied der BSA werden. Damit folgt der amerikanische Verband der Weltorganisation, die in ihrer Satzung jede Diskriminierung aufgrund einer gleichgeschlechtlichen Orientierung zurückweist. Die deutschen Pfadfinderinnen- und Pfadfinderverbände hatten die Praxis der BSA schon lange scharf kritisiert.

Pfadfinden bedeutet Toleranz

„Pfadfinden bedeutet Freiheit, Toleranz und gleiche Rechte für alle, unabhängig von Hautfarbe, Religion, sozialer Herkunft oder sexueller Orientierung“ so lautet das Credo der deutschen Ringverbände. Deshalb sehen die deutschen Pfadfinderinnen und Pfadfinder die Öffnung der BSA auch als dringend notwendiges Zeichen für Pfadfinden weltweit.

Die Boy Scouts of America

Die BSA sind der größte amerikanische Jugendverband mit 2,7 Mio. Mitgliedern. Sie hatte schon Anfang des Jahres angekündigt, den Ausschluss von homosexuellen Mitgliedern aufzuheben. Auf Druck insbesondere konservativer kirchlicher Kreise wurde der Beschluss jedoch vertagt. Dagegen hatten prominente Mitglieder und namhafte Sponsoren gleiche Rechte für Homosexuelle gefordert.

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